Kellerabdichtung von innen
Von außen eindringende Feuchtigkeit im Keller ist ein Problem, das Hausbesitzer nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten: Sie schädigt das Mauerwerk und zieht die Einrichtung oder im Keller gelagerte Dinge in Mitleidenschaft. Wer mit Gegenmaßnahmen zu lange wartet, riskiert die Bildung von gesundheitsschädlichem Schimmel oder sogar eine Totalsanierung. Lesen Sie hier, wann eine Kellerabdichtung von innen notwendig ist und welche Verfahren dafür in Frage kommen.
Wann ist eine Kellerabdichtung von innen nötig?
Feuchtigkeit im Keller macht sich auf verschiedene Arten bemerkbar: Sofort Bescheid wissen Sie, wenn sich die Wände tatsächlich feucht anfühlen. Eindringendes Wasser kann aber auch für Risse im Mauerwerk, abblätternden Putz oder Salzausblühungen sorgen. Dass sich die Feuchtigkeit nicht erst seit gestern den Weg in Ihren Keller bahnt, erkennen Sie an der Bildung von Schimmel.
Bei Neubauten verhindert eine solide Kellerabdichtung von außen das Eindringen von Grund- oder Regenwasser. Im Altbau fehlt diese Schutzmaßnahme in der Regel und oft ist eine nachträgliche Kellerabdichtung von außen nicht möglich. Beispielsweise, weil das eigene Haus direkt an ein anderes Gebäude grenzt, der Außenbereich keinen Platz für Bauarbeiten bietet oder die Kosten für den Aushub einfach zu hoch sind.
Um trotzdem Bodenfeuchtigkeit und (nicht-)drückendes Wasser vom Keller fernzuhalten, ist eine Kellerabdichtung von innen unumgänglich. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Verfahren.
Welche Verfahren für die Kellerabdichtung von innen gibt es?
Damit die Kellerabdichtung von innen langfristig ihren Zweck erfüllt, muss sich unbedingt professionell ausgeführt werden. Entscheidend ist auch die Wahl der geeigneten Methode: Diese hängt insbesondere von der Art des eindringenden Wassers ab. Ganz grob lassen sich mit Horizontalsperren, Vertikalsperren und der Abdichtung der Bodenplatte drei Verfahrensgruppen unterscheiden.
Diese Horizontalsperren schützen den Keller vor aufsteigender Feuchtigkeit
Kapillar aufsteigender Feuchtigkeit gelingt es, sich entgegen der Schwerkraft von unten nach oben im Mauerwerk auszubreiten. Oft sind das Problem und seine Ursache nur schwer zu erkennen: Schließlich treten die Schäden am Mauerwerk häufig fernab der undichten Stelle auf. Mit einer Horizontalsperre lässt sich kapillar aufsteigende Feuchtigkeit stoppen.
Dabei haben Hauseigentümer die Wahl zwischen sechs bewährten Methoden:
1. Für das Injektionsverfahren wird das Mauerwerk mit einem Bohrlochraster versehen. Durch diese Öffnungen wird ein Silikonpräparat, Spezialharz oder ähnliches Material drucklos in die Kanäle und Poren im Mauerwerk geleitet. Das Gel oder Harz verschließt die Hohlräume und es entsteht eine wasserundurchlässige Schicht.
2. Bei sehr massivem Mauerwerk kommt häufig das Mauersägeverfahren zur Anwendung: In etwa 10 Millimeter breite horizontale Schlitze im Mauerwerk werden dabei wasserabweisende Dichtungselemente wie rostfreie Bleche oder Kunststofffolien eingebracht.
3. Sind die Schäden im Mauerwerk bereits weit fortgeschritten, kommt unter Umständen nur noch ein Mauertausch in Frage. Dabei muss natürlich immer die Statik des Hauses im Auge behalten werden. Meter für Meter werden sich überlappende Bohrlöcher mit frischem Beton ausgefüllt.
4. Weist das Mauerwerk eine durchgehende Lagerfuge auch, kann mit dem Ramm-Riffelblechverfahren eine durchgängige horizontale Abdichtung mit gewellten Chromnickelstahlblechen hergestellt werden.
5. Das Bohrkernverfahren ist bei sehr breitem Mauerwerk häufig die am besten geeignete Methode: Um eine lückenlose Horizontalsperre zu schaffen, legt man in zwei Reihen Bohrlöcher an, die sich überlappen. Diese werden dann mit Mörtel von hoher Dichte verfüllt.
6. Ganz ohne umfangreichere Baumaßnahmen kommt die Elektroosmose aus: Durch eine Netzelektrode im Unterputz, einen Elektrodenanstrich oder ein Kathodensystem wird ein elektromagnetisches Feld aufgebaut, in dem Wassermoleküle vom Plus- zum Minuspol wandern. Bei diesem Verfahren handelt es sich jedoch nicht um eine einmalige Maßnahme, sondern die Anlage muss dauerhaft in Betrieb bleiben.
Diese Vertikalsperren schützen den Keller vor seitlich eindringender Feuchtigkeit
Fehlt eine Kellerabdichtung von außen bzw. steht das Haus nicht in einer Bodenwanne, können (nicht-)drückendes Wasser und Bodenfeuchtigkeit durch kleinste Öffnungen in der Kellerwand nach innen dringen. Durch die Errichtung einer Vertikalsperre lässt sich das verhindern.
Für die seitliche Kellerabdichtung von innen gibt es diverse Verfahren. Am häufigsten kommen diese beiden zur Anwendung:
1. Bei der Schleierinjektion werden in regelmäßigen Abständen Bohrlöcher in der Kellerwand angelegt. Über diese gelangt ein wasserabweisendes Gel bis an die Außenseite der Kellerwand und bildet dort einen Dichtungsschleier.
2. Bei der Rasterinjektion wird ebenfalls ein Bohrlochraster angelegt – jedoch wird die Kellerwand nicht vollständig durchbohrt. Die Konstruktionsvergelung erfolgt in diesem Fall innerhalb der Wand.
So lässt sich die Bodenplatte von innen abdichten
Wenn Feuchtigkeit durch die Bodenplatte eindringt, kann das verschiedene Gründe haben: Vielleicht hat sich der Verlauf des Grundwasser geändert oder die Schutzfunktion der darunterliegenden Kiesschicht ist nicht ausreichend.
Drei Verfahren haben sich dafür bewährt:
1. Bei der Schleierinjektion wird die Bodenplatte in regelmäßigen Abständen vollständig durchbohrt. Durch die Öffnungen gelangt dann niedrigviskoses Acrylat unter die Bodenplatte und bildet dort eine wasserundurchlässige Gelschicht. Die Bodenplatte ist also von außen geschützt und kann wieder vollständig austrocknen.
2. Dichtungsschlämme werden schichtweise auf der Bodenplatte aufgebracht. Die Mischung aus Zement, Mineralien und Kunststoff ist nach dem Aushärten wasserundurchlässig und dennoch atmungsaktiv und kann als Untergrund für Dämmmaterialien dienen.
3. Für die Abdichtung der Bodenplatte mit Schweißbahnen kommen unterschiedliche Materialien in Frage. Verlegt werden vor allem Bahnen mit kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtungen sowie Produkte aus Elastomer oder Kunststoff.
Vor- und Nachteile der Kellerabdichtung von innen
Um das gesamte Mauerwerk komplett vor Feuchtigkeit zu schützen, ist grundsätzlich die Kellerabdichtung von außen den entsprechenden Maßnahmen von innen vorzuziehen. Oftmals ist das aber aufgrund angrenzender Bebauung oder aus anderen Gründen nicht möglich – und auch kein Problem. Schließlich gibt es einige Argumente, die klar für die Kellerabdichtung von innen sprechen.
Vorteile der Kellerabdichtung
- Die Außenanlagen des Hauses wie die Einfahrt oder ein liebevoll angelegter Garten werden durch die Bauarbeiten nicht in Mitleidenschaft gezogen.
- Die Baumaßnahmen im Keller sind nach außen hin so gut wie nicht sichtbar und auch wesentlich geräuschärmer als die Errichtung einer Abdichtung von außen. Das freut die Nachbarn und die Bewohner des Hauses – insbesondere, wenn sie im Homeoffice arbeiten.
- Die Kellerabdichtung von innen ist in der Regel deutlich günstiger als die Abdichtung von außen. Schließlich entfallen die Erdarbeiten, die nicht selten mit einem fünfstelligen Betrag zu Buche schlagen.
Nachteile der Kellerabdichtung von innen
- Während der Baumaßnahme ist der Keller nicht nutzbar.
- Sie haben die Baustelle direkt im Haus
- Abgesehen vom Injektionsverfahren bleibt das Mauerwerk bei einer Kellerabdichtung von innen dauerhaft feucht. Die Bausubstanz steht also noch immer unter Stress und die Temperatur des Mauerwerks ist weiterhin herabgesetzt. Soll der Keller nach der Abdichtung als Wohnraum genutzt werden, muss zusätzlich eine diffusionsoffene Wärmedämmung angebracht werden.
- Eine Kellerabdichtung ist nur möglich, wenn die Luftfeuchte unter 60 % liegt. Andernfalls würde sich das Kondensat, das nicht verdunsten kann, an den Wänden niederschlagen.
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